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2. Akt. 'He's a bloody German...what do they want?'

Die Mitarbeiter von Bank B, gleich über die Straße machten sofort einen wesentlich freundlicheren und gepflegteren Eindruck. In der Vorhalle gab es eine wieselflinke junge Frau, die sich um die wartenden Kunden kümmerte und sich bemühte, sie gleichmäßig und auf die richtigen Schlangen zu verteilen. Von dieser erhielt ich in kürzester Zeit ein neues Application Form, ein Heft das mir auf hochglanz alle Vorzüge der Bank aufzeigte und die Auskunft, daß meine Universitäre Bescheinigung als Beweis für meine Existenz wohl ausreichen würde. Leider, so weiter, müsse sie mich betreffs meines Antrags darum bitten, am nächsten Tag noch einmal wieder zu kommen, da in der betreffenden Abteilung nach halb vier niemand mehr arbeite. Warum auch - es waren ja schließlich nicht alle der 10000 neuen Studenten aus dem Ausland und benötigten ein Konto. Dies sah ich denn ein und ging zurück an meine Arbeit. Am nächsten früh - zu einer für nur wenige Studenten vorstellbaren Zeit - betrat ich erneut und hoffnungsvoll das Bankgebäude. Tatsächlich waren nur drei Spanierinnen noch vor mir erschienen und ich konnte auf baldige Lösung des Problems hoffen.

Nun ja. So einfach war es dann doch nicht. Als Masterstudent nämlich, also in einem postgradualen Studiengang, müsse ich meinen vorherigen Abschluss vorlegen. Dies sah ich zum ersten überhaupt nicht ein, und zum zweiten war ich - aufgenommen nur dank der Übersicht meiner bisherigen Noten und mit meinem Studium in Deutschland noch nicht ganz am Ende - auch nicht in der Lage dazu. In diesem Fall, so erfuhr ich, müsse ich einen offiziellen Brief der Universität an meine Heimadresse vorlegen, der meine Aufnahme an dieser Universität bestätige. Auch die Logik (man bekommt keine Bestätigung, dass man Student ist, wenn man vorher keiner geworden ist) half hier überhaupt nicht weiter. Desweiteren behandle man hier nur Studenten der kleineren lokalen Universität - im Großen und Ganzen war ich also an der falschen Adresse. Von meinem offiziellen Brief hatte ich nur eine Kopie erhalten, das Original war leider auf dem Postweg verschollen. Nicht daß ich besondere Lust gehabt hätte, es Bank B zu überlassen, wenn es denn in meinem Besitz gewesen wäre.

Aufklärung an der Universität lieferte mir dann dennoch die Gewissheit, daß ich innerhalb einer Woche in den Besitz eines solchen Originals gelangen könne.

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