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Kriminalität...

Dass der Besitz eines Fahrrads keineswegs ein Zustand ist, der von bestimmter Dauerhaftigkeit gekennzeichnet ist, wird den meisten ja zumindest unterbewusst klar sein. Dennoch gibt es wohl Orte, an denen die mittlere Zeit zwischen unbeabsichtigten Besitzerwechseln kürzer oder auch länger sein kann. Der Campus der University of Warwick gehört eher zum ersten Typ - wie folgende kleine Geschichte belegt.

Es wird im Allgemeinen empfohlen, sein Fahrrad mit einem stabilen und effektiven D-Lock (siehe Bild 1). Kabelschlösser oder ähnliches halten einem Angriff wohl nur wenige Sekunden lang stand und sind daher nur bei einem nicht mehr fahrtüchtigen Fahrrad oder anderweitig präparierten (nicht funktionierende Bremsen oder angesägte Gabel beispielsweise...) zu empfehlen.


Bild 1: Sicheres Schloss (bestimmt nur vergessen vom Besitzer)

Dies wissend habe ich mein Fahrrad also auch immer mit einem stabilen D-Lock gesichert. Bis mein D-Lock denn eines Tages nicht mehr so recht wollte und ich gezwungen war, mein normales Cable Lock zu benutzen - ein Fehler, der sich bereits nach etwa 9 Stunden als fatal erwies - das Fahrrad war nämlich weg. Aber da der Himmel gütig ist, und die Fahrraddiebe in diesem Land zwar dreist aber nicht hell sind, fand es sich wieder: am nächsten Tag, angeschlossen mit einem anderen D-Lock, am Fahrradständer neben meinem Office. Dies befindet sich im übrigen etwa 50m neben dem Wachhaus des Sicherheitsdienstes, der dann auch gleich zu Rate gezogen wurde.

Der vertrauenswürdige Sicherheitsmann kam denn auch sogleich mit einer Kette, die das Fahrrad erst einmal sichern sollte bis jemand Werkzeug zum Entfernen des neuen Schlosses geholt hatte. Eine andere vertrauenswürdige Sicherheitsfrau nahm dann geduldig eine halbe Stunde lang einen Bericht in Schönschrift auf. Diese Zeit nutzte der Dieb wesentlich sinnvoller, um sich einen schweren Bolzenschneider zu beschaffen und die Kette der Security-Leute durchzuschneiden.

Resümee: Das Fahrrad ist weg - und die Campus Security war beeindruckt, als hätten sie noch nie einen Fahrraddiebstahl gesehen. Was ich irgendwie nicht glaube (siehe Bild 2...). Dass die Polizei am selben Abend auf dem Campus zwei Jungs mit Werkzeug erwischt hat, aber wieder gehen ließ und auf der Polizeiwache ein Rechner und ein Drucker keine ausreichenden Facilities waren, um mir eine Anzeige zu drucken lässt eigentlich nur wenige Schlussfolgerungen zu:

a) Laufen ist gesünder für die Nerven. Ausser sie klauen einem die Schuhe.
b) Als Krimineller kann man's hier weit bringen.


Bild 2: Braucht wohl keinen Kommentar.


 

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